
Fallstudie Continental Frankreich: Waygate
Steigende Qualitätsanforderungen mit führender Technologie erfüllen
Die Automobil- und Automobilzulieferindustrie stellt sehr hohe Anforderungen an die Qualität von Produkten und Komponenten. Aus naheliegenden Gründen, denn Millionen von Menschen auf der ganzen Welt verlassen sich jeden Tag auf die Sicherheit ihrer Fahrzeuge. Laut dem Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) kommen auf 1.000 EU-Bürger 569 Autos (Stand 2019). Allein in Deutschland sind derzeit 48,5 Millionen Pkw zugelassen - so viele wie nie zuvor. Frankreich verzeichnet rund 32,03 Millionen Pkw. Mängel an eingebauten Komponenten oder fehlerhafte Verbundwerkstoffe hätten schwerwiegende Folgen. Deshalb ist die Qualitätsprüfung gerade in dieser Branche für die Hersteller geschäftskritisch.
Das gilt natürlich auch für Continental, einen der weltweit größten Top-3-Automobilzulieferer mit 150-jähriger Firmengeschichte. Der führende Mobilitätsspezialist erlebte bereits vor einigen Jahren, dass die Qualitätsanforderungen und damit auch die Anforderungen an zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP) immer höher wurden. Im Jahr 2014 erhielt Continental eine konkrete Kundenanfrage für zerstörungsfreie Analysen im Bereich der Produktentwicklung. Generell ist die Zahl solcher Anfragen in den letzten Jahren stark angestiegen. Es war jedoch bald klar, dass die Labors in Toulouse nicht über die notwendige Ausrüstung verfügten, um dieser Anfrage gerecht zu werden. Es musste also eine schnelle Lösung her. Nach einigen Überlegungen entschied sich Continental, ihren langjährigen Technologiepartner, die heutige Waygate Technologies, um Unterstützung zu bitten. Continental hatte zu diesem Zeitpunkt bereits verschiedene Lösungen von Waygate Technologies im Bereich der Qualitätsprüfung weltweit erfolgreich im Einsatz.
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Schnelle Reaktionszeiten auf Kundenanfragen sind entscheidend
Continental wandte sich daher an die Applikationsingenieure von Waygate Technologies, die im Customer Solutions Center (CSC) im französischen Limonest bei Lyon angesiedelt sind. Die CT-Experten waren sofort zur Stelle und berieten den Automobilzulieferer, um die richtige Lösung für die spezifische Anforderung zu finden.
Eine besondere Herausforderung bei der Prüfung in der Automobilindustrie ist, dass sehr unterschiedliche Materialien mit unterschiedlicher Dichte und Zusammensetzung verwendet werden. Ein Prüfsystem muss diese Herausforderung mit höchster Präzision und möglichst geringem Zeit- und Arbeitsaufwand meistern. Es war schnell klar, dass die industrielle Computertomographie (CT) die Lösung der Wahl war. Die Wahl fiel auf den Phoenix V|tome|x S, einen fortschrittlichen Mikro- und Nano-CT-Scanner mit einzigartiger Flexibilität und Effizienz und das weltweit am häufigsten verkaufte industrielle Zwei-Röhren-Computertomographiesystem.
Die CT-Prüfung wurde zunächst mit einem Phoenix V|tome|x-Gerät im CSC von Waygate Technologies durchgeführt. Es erwies sich als vorteilhaft, dass Waygate Technologies Continental als langfristiger Partner im lokalen CSC mit Inspektionen als Dienstleistung unterstützte, bevor der Automobilzulieferer das V|tome|x-System in seinem eigenen Labor einsetzen konnte. "Das CSC ermöglichte es uns, auf diese zeitkritischen Anfragen unserer Kunden zeitnah zu reagieren. So konnten wir die Zweifel an der Qualität der ersten Serienmuster und an der Konstruktion unserer Prototypen ausräumen", sagt Nicolas Doret, Verantwortlicher für die zerstörungsfreie Gruppenanalyse bei Continental in Toulouse.
Continental war von Anfang an von der hervorragenden Qualität der CT-Bilder überzeugt. Daher entschied sich das Unternehmen, in ein Phoenix V|tome|x S240 System von Waygate Technologies zu investieren, um vor Ort zerstörungsfreie Prüf- und Inspektionslösungen für seine gesamte Produktpalette anbieten zu können: von einfachen Bauteilen bis hin zur Untersuchung komplexer Baugruppen, um die Bedürfnisse seiner Kunden in den Bereichen Fehleranalyse und Produktvalidierung während der Entwicklung zu erfüllen.
Für die damalige Zeit war diese Technologie äußerst innovativ. Die Leistungsfähigkeit des von Continental eingesetzten CT-Systems weckte daher sehr schnell das Interesse externer Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrt sowie der Militärindustrie in der Region und in ganz Frankreich. Die Doppelröhrenkonfiguration des Phoenix V|tome|x S240 und sein vielseitiges Anwendungsspektrum ermöglichten es dem Unternehmen, ein breites Spektrum an Prüfaufgaben zu bewältigen, was zu einem schnelleren Return on Investment führte.
Flexibilität ermöglicht breites Einsatzspektrum
In den ersten beiden Betriebsjahren erhielt Continental zusätzlich Anfragen zur Präzisionsmessung von Innengeometrien, die mit herkömmlichen dreidimensionalen Messsystemen nicht zugänglich sind, sowie von Gummi oder speziellen elektronischen Bauteilen, für die das V|tome|x-Gerät ebenfalls eingesetzt werden konnte. Die Spezialisten von Continental entwickelten für das System Prüfmethoden, die es ermöglichten, dimensionelle Messungen mit ausreichender Genauigkeit durchzuführen. Dies funktionierte, obwohl der Manipulator des Systems nicht wie bei Messsystemen üblich auf Granit basierte.
Mittlerweile wird das V|tome|x S240 von Waygate Technologies in drei Bereichen der Qualitätskontrolle bei Continental eingesetzt: zur Fehleranalyse, zur Produkt- und Prozessvalidierung und für 3D-Messungen, die nach wie vor sehr gefragt sind.
Fit für die Zukunft der Mobilität
Continental plant, sich weiterhin auf die fast 130-jährige Erfahrung von Waygate Technologies zu verlassen, wenn es um Technologieberatung und Qualitätskontrollgeräte geht, die mit den Branchentrends Schritt halten. "Die Entwicklung von Reverse-Engineering-Lösungen und CAD-Realitätsvergleichen ist derzeit auf dem Vormarsch. Beim Reverse Engineering wird ein fertiges Teil anhand von Scans auf seine Konstruktionsdaten (CAD-Modell) zurückgeführt. So können wir Qualität und Leistung sicherstellen. Die Phoenix CT-Lösungen von Waygate Technologies sind auch für diesen Zweck geeignet und wir beraten bereits dazu", sagt Nicolas Doret, Verantwortlicher für die zerstörungsfreie Gruppenanalyse bei Continental in Toulouse.
In den letzten Jahren wurde die industrielle CT hauptsächlich für wissenschaftliche Untersuchungen eingesetzt, z.B. zur Fehlererkennung, Fehleranalyse und Dimensionsmessung von unzugänglichen geometrischen Merkmalen und zur Prüfung von Baugruppen. Zu diesem Zweck wurden einzelne virtuelle CT-Schichten an genau definierten Stellen ausgewertet.
Mittlerweile ist das CT-Scannen zur 3D-Digitalisierung zu einer wichtigen Anwendung der CT in der Automobil- und Zulieferindustrie geworden, denn es eröffnet völlig neue Möglichkeiten, nicht nur für das Reverse Engineering, sondern auch um digitale Daten über die Produktqualität für die Weiterentwicklung und Prozessoptimierung zu erhalten. Der Hauptvorteil besteht darin, dass die Time-to-Market für die Entwicklung neuer, qualitativ hochwertiger Produkte spürbar verkürzt werden kann. Und das ist ein echter Wettbewerbsvorteil, um sich von anderen Akteuren auf dem Markt abzuheben.